In jedem Jahr müssen wir in der Bundesrepublik Deutschland ca. 120 brandtote Kinder beklagen. Auch ist es eine Tatsache, dass bei Bränden mehr Menschen durch Brandrauch als durch das „eigentliche“ Feuer verletzt werden oder versterben. Die schrecklichen Unfälle passieren zu einem hohen Prozentsatz, weil Kinder zündeln und sich der Gefahr des Feuers gar nicht bewusst sind. Fehlverhalten der Kinder, z.B. Verstecken vor dem Feuer anstatt wegzulaufen, birgt ein großes Risiko. Viele Erwachsene sind immer noch der Meinung, dass die Kinder keine Streichhölzer oder Feuerzeuge in die Hand nehmen dürfen. Aber, schüren wir mit dieser Maßnahme nicht noch die Neugierde der Kinder? Brandschutzerziehung umfasst einen großen Themenbereich und sollte so früh wie möglich im Kindergarten beginnen. Der Besuch ihrer Feuerwehr in den Einrichtungen unterstützt die Arbeit der Erzieher und Pädagogen dabei nachdrücklich.

Nutzen Sie die Neugierde und den Wissensdurst der Kinder, um eine effektive Brandschutzerziehung durchzuführen.

Vor dem ersten Besuch!

Die Erzieher/innen oder Lehrer/innen werden vor dem ersten Besuch in Kindergärten oder Grundschulen über unsere Arbeit informiert. Wir stellen uns und unsere Arbeitsmaterialien („Mathilde“, Brandschutzerziehungskoffer, Spielkiste) vor.

Welche Ziele verfolgen wir?

Die Ziele, die wir gemeinsam mit den ErzieherInnen oder LehrerInnen zu erreichen versuchen, sind:

  • Richtiges Verhalten im Brand- oder Unfallgeschehen
  • Der richtige Notruf und die Notrufnummer
  • Keine Angst vor einem/r Feuerwehrmann/frau in seiner/ihrer kompletten Schutzkleidung
  • Keine Angst vor Fluchthauben
  • Richtiges Verhalten, um einen Unfall mit Feuer zu vermeiden.

Wie ist der (grobe) Ablauf?

Im Vorfeld, etwa eine Woche vor der eigentlichen Brandschutzerziehung, bringen wir eine Spielkiste vorbei. In der Kiste befinden sich ein Malbogensatz, Puzzles, Bilderbücher und Hörspielkassetten. Mit diesen Utensilien können die Erzieher/innen oder Lehrer/innen sich und die Kinder auf unseren Besuch vorbereiten. Eine Vorbereitung auf unseren Besuch sollte auf alle Fälle stattfinden, um uns den Einstieg in die Brandschutzerziehung zu erleichtern.

Was machen wir konkret?

Wir stellen uns mit Hilfe unserer Klappmaulpuppe Mathilde vor. Mathilde hilft, den Kindern die Scheu zu nehmen. In einem anschließenden Gespräch versuchen wir herauszufinden, wie schön und auch wie gefährlich Feuer ist, und welche Elemente wir brauchen, damit ein Feuer brennen kann. Mithilfe des Malbogensatzes aus der Spielkiste zur Vorbereitung steigen wir in das Thema „richtiges Verhalten im Brandfall“ ein.

Auf einer feuerfesten Unterlage zünden wir ein Teelicht an. Dabei wird der richtige Umgang mit Streichhölzern besprochen und gezeigt. Auch über Kerzen, den richtigen Aufstellungsort und Kerzenständer wird geredet. Schließlich wird gezeigt, wie man eine Kerze richtig ausmacht (auspusten, ersticken, mit Wasser löschen). Wo finden wir brennbares Material? Auch diese Frage wird geklärt. Mit einem Vergleich wird demonstriert, wie schnell verschiedene Materialien zu brennen beginnen (Holzspatel, Stoff). Gemeinsam mit den Kindern üben wir, was zu tun ist, wenn es brennt und raucht.

Welche Möglichkeiten bestehen, die Feuerwehr zu alarmieren, und was muss ich der Feuerwehr am Telefon alles sagen? Eine Telefonanlage, über die man einen Notruf absetzen kann, bringen wir mit. Die Kinder lernen, dass man die Telefonnummer 112 auch anrufen kann, wenn ein Unfall passiert ist. Um dies besser darzustellen, haben wir einige Bilder dabei. Antworten haben wir auch zu der Frage, an was man denken muss, wenn ein Unfall auf einem Spielplatz passiert ist.

Bei einem Besuch auf der Feuerwache gibt es viel zu sehen und auch einige anschauliche Beispiele. Deshalb gehört auch ein Ausflug zur Wache zu unserem Programm.

Die Feuerwehr ist durch ihre Schutzausrüstung vor Feuer und Rauch geschützt. Durch die komplett angelegte Schutzkleidung sieht ein Feuerwehrmann schon etwas seltsam aus, auch das Ein- und Ausatmen unter Atemschutz hört sich anders an. Um den Kindern die Angst zu nehmen, ziehen wir uns einmal komplett an.

Die Feuerwehr ist gut geschützt! Und andere? Auch dafür haben wir etwas bereitgestellt: eine so genannte Fluchthaube. Diese Fluchthaube schützt Erwachsene und Kinder vor dem giftigen Rauch. So geschützt bringt die Feuerwehr bei einem Brand betroffene Bewohner ins Freie. Die Haube filtert den giftigen Rauch, so dass man unter der Maske ganz normal atmen kann.

Beim Rundgang im Feuerwehrhaus werden auch die Leitstelle und die großen roten Feuerwehrautos besichtigt. Zum Abschluss des Besuchs auf der Feuerwache wird ein Brand- und Löschversuch gezeigt.

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Brandschutzerziehung der
Feuerwehr Offenbach
Rhönstraße 10
63071 Offenbach am Main

Tel. 069 / 8065-3346
Fax 069 / 8065-3259
E-Mail: alexander.habicht@offenbach.de